Nach dem Ende von ClickandBuy (Telekom MyWallet) wird nun auch die NFC-Wallet-Lösung „BASE Wallet“ mit der zugehörigen Walletcard zum 30.06.2016 eingestellt. Damit verfügt unter den deutschen Netzbetreibern nur noch Vodafone über ein hauseigenes Produkt für das mobile Bezahlen per NFC-Smartphone.

Die BASE-Wallet wird schon ab dem 1.04.2016 nicht mehr im Google Play Store zur Verfügung stehen. Bestandskunden wurden per Email aufgefordert, ihr eventuelles Guthaben bis Ende Juni zu verbrauchen, oder auf ihr Girokonto zurück zu übertragen. Ab dem 1.07. sind keine Zahlungen mehr möglich.

Telefónica äußerte sich trotz unserer Anfrage bislang nicht, ob die Einführung eines Folgeproduktes geplant ist. Bereits vor Einstellung der O2-Wallet im vergangenen Jahr wurde den betroffenen Kunden eine neue neue Lösung im Laufe des Jahres 2015 versprochen - passiert ist jedoch bis heute nichts. Lediglich der „mpass“ NFC-Sticker ist weiterhin erhältlich.

Obwohl die ersatzlose Streichung von Serviceleistungen kein besonders gutes Licht auf Telefónica wirft, es gibt durchaus Alternativen auf dem deutschen Markt, die betroffenen Kunden das kontaktlose Bezahlen per NFC-Smartphone auch weiterhin ermöglichen.
Als Beispiel sei hier „boon.“ genannt. Anders als bei der BASE-Wallet ist hier keine spezielle NFC-SIM mehr erforderlich. Die Lösung erfordert keinen bestimmten Mobilfunkvertrag und ist daher in der Vergangenheit besonders für Prepaid-Kunden der diversen Mobilfunk-Discounter interessant gewesen. „boon.“ erfordert lediglich ein von MasterCard zertifiziertes NFC-Smartphone mit Android 4.4 oder höher. Hiermit kann an allen MasterCard Contactless-Akzeptanzstellen weltweit gezahlt werden. MasterCard Contactless wird in 74 Ländern akzeptiert.

Wie immer an dieser Stelle möchten wir Leseranfragen von iPhone-Besitzern vorgreifen: Obwohl Apple seit dem iPhone 6 (2014) eine NFC-Schnittstelle in seine Geräte einbaut, kann hiermit in Deutschland nicht kontaktlos gezahlt werden. Apple erlaubt Drittanbietern keinen Zugriff auf das NFC-Modul, ebensowenig auf das verbaute Sicherheitselement. Der firmeneigene Bezahldienst „Apple Pay“ ist bislang nur in fünf Ländern verfügbar. Außerhalb der USA weigern sich die meisten Banken, mit Apple zu kooperieren. Grund sind Apples Forderungen nach hohen Provisionen, die in diesem Geschäftsbereich völlig unüblich sind.