Dieser Beitrag dient der Vertiefung unseres LeitartikelsZahlen mit dem Smartphone – So geht's“, dessen Lektüre wir vorab empfehlen.

 

Die Akzeptanz von NFC-Zahlungssystemen beim Verbraucher leidet ein wenig unter den Hürden, die durch Voraussetzungen wie NFC-SIM-Karte und die Beschränkung auf bestimmte Smartphone-Modelle entstehen. Abhilfe versprechen Apps von Yapital, EDEKA, Starbucks, Netto und anderen Unternehmen bei denen der Datenaustausch mit dem Kassen-Terminal per Barcode oder QR-Code stattfindet.

 

Mal muß der Kunde den Code am Kassen-Terminal scannen, mal wird durch die App ein Code auf dem Handy-Bildschirm angezeigt, der dann vom Kassierer gescannt werden muß.

 

Beide Lösungen sind in der Praxis nicht ganz unproblematisch. Wer schon mal bei schlechten Lichtverhältnissen versucht hat, einen QR-Code mit der Handy-Kamera zu scannen, kann ein Lied davon singen. Umgekehrt versagt so mancher Laser-Scanner an der Kasse bei dem Versuch, den Bildschirminhalt durch Reflexionen und den Streueffekt von Display-Schutzfolien zu erkennen.

 

Nach dem einen oder anderen Versuch wird sich der Erfolg sicher einstellen, zuverlässiger und schneller ist NFC hier aber allemal. Das liegt auch daran, daß zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich sind, denn die beschriebenen Apps müssen zunächst gestartet und für die Zahlung per PIN entsperrt werden. Eine Art Express-Modus, wie bei Kontaktlos-Zahlungen üblich, gibt es hier selbstverständlich nicht.

 

Zu beachten ist außerdem, daß einige der oben genannten Apps eine aktive Datenverbindung erfordern, um bezahlen zu können.

 

Größter Kritikpunkt ist aber die mangelhafte Verbreitung dieser Systeme, so akzeptieren zum Beispiel noch nicht mal alle EDEKA Märkte in Deutschland die hauseigene EDEKA-App.

Yapital, das einzig neutrale System in der oben genannten Reihe, hat es mehrere Jahre nach dem Start gerade mal in zwei Länder geschafft und ist nur bei einer kleinen Handvoll von Händlern verfügbar.

 

Für den Kunden ist es kaum zumutbar, auf seinem Gerät für jedes Geschäft, das er besucht, bzw. für jede Ladenkette, eine eigene App zu installieren, jedem dieser Unternehmen seine persönlichen und Bank-Daten zu überlassen und schon gar nicht, überall ein Guthaben vorzuhalten.

Yapital, beschränkt den Jahresumsatz ohne eine aufwändige Identitätsprüfung auf gerade mal 300 Euro, was das System für den regelmäßigen Gebrauch komplett unbrauchbar macht. – Wer dagegen ein wenig Bürokratie in Kauf nimmt, ist mit den NFC-Wallet-Lösungen deutlich besser bedient.

 

Fazit:

NFC ist nicht die einzige Lösung für das Zahlen per Smartphone, sie ist aber die mit Abstand vielversprechendste und aus unserer Sicht einzig sinnvolle Lösung.

Mit einem Flickenteppich kleiner Insellösungen ist dem Kunden nicht gedient und erst mit der internationalen Verfügbarkeit einheitlicher Mobile Payment-Systeme kann der endgültige Durchbruch gelingen.

Diese Verfügbarkeit kann nur durch die großen Kreditkartenanbieter sichergestellt werden und hier ist die Entscheidung zugunsten von NFC schon vor Jahren gefallen.